Anna-Haag-Schule in Nürtingen-Neckarhausen ist seit kurzem mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet.
Die Anna-Haag-Schule in Nürtingen-Neckarhausen ist seit kurzem mit einer architektonisch prägenden Photovoltaikanlage ausgestattet. Das Projekt ist Teil einer Strategie, das Potenzial von PV-Anlagen auf städtischen Gebäuden möglichst zeit- und kosteneffizient zu nutzen. „Mit der PV-Anlage schlagen wir drei Fliegen mit einer Klappe: Sie ist wirtschaftlich, nachhaltig und dient gleichzeitig als schattenspendendes Sonnensegel“, erklärt Nürtingens Oberbürgermeister Johannes Fridrich. Bis heute wurden bereits 676 Kilowattpeak auf städtischen Gebäuden installiert. Die Anlage auf dem Dach der Anna-Haag-Schule ist ein weiterer Beitrag zum PV-Ausbau in der Neckarstadt.
Das Besondere: Die Solarmodule sind nicht, wie sonst üblich, auf einem Dach oder an einer Fassade installiert. Stattdessen hat die Leipheimer Firma energie schwaben solar die PV-Module vor den Klassenzimmern und über dem Pausenhof als schrägen Sonnenschutz montiert. Mit knapp 45 Kilowattpeak hat die PV-Anlage etwa die Leistung von fünf Kraftwerken auf typischen Einfamilienhäusern. 59 Solarmodule davon, die Solateur Kempfle bereits im Sommer installiert hat und die ab Ende des Jahres Strom liefern sollen, verteilen sich auf acht Terrassen. Hinzu kommt ein großflächiger Sonnenschutz mit 48 Solarmodulen, der den Grundschülern in den Pausen Schatten spendet.
Das Gebäude der Anna-Haag-Schule liegt an einem Hang zwischen der Beethovenstraße und der Steinmauerstraße im Stadtteil Neckarhausen. Einige nach Süden ausgerichtete Räume verfügen daher über eine begehbare Terrasse. Statt einer Markise, die an heißen Sommertagen für Schatten in den Räumen sorgt, schützen nun siebenmal sieben und einmal zehn Solarmodule vor zu viel Sonnenlicht.
Mit einer Neigung von 20 Grad hat energie schwaben solar die Module auf einer Holzunterkonstruktion verschraubt. Statt der sonst auf Hausdächern üblichen Aluminiumschienen. Für die Module, die über dem Pausenhof „schweben“, wurde eine vorhandene Holzkonstruktion mit Solarmodulen bestückt. Um die darunter liegende Fläche nicht komplett zu verdunkeln, setzten die Handwerker an drei Stellen transparente Module ein, die allerdings keinen Strom produzieren.
Die bis zu 200 Kilowatt Energie, die die PV-Anlage mit insgesamt 107 Modulen erzeugt, werden tagsüber in der Schule verbraucht. Was übrig bleibt, wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Das soll bis Ende des Jahres funktionieren, hängt aber noch vom Netzbetreiber und letzten Elektroarbeiten ab.
Das Projekt an der Anna-Haag-Schule schließt nahtlos an eine Reihe von PV-Anlagen an, die in der jüngeren Vergangenheit im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen realisiert wurden. Zuletzt erhielt die Friedrich-Glück-Schule eine PV-Anlage mit einer Leistung von 65 Kilowattpeak. Weitere Projekte waren der Kindergarten Talstraße in Raidwangen (29 Kilowattpeak) und die Ersbergschule (47 Kilowattpeak). In 2025 sollen die Wohngebäude Gerberstraße 24/26 und Metzinger Straße 33/35 mit PV-Anlagen ausgestattet werden.